andere Edelmetalle

Neben Silber und Gold gibt es noch andere Edelmetalle, die sehr wertvoll sind. Die wenigsten davon eignen sich allerdings als Geldanlage, weil sie entweder zu teuer sind oder ausschließlich für die Industrie gefertigt werden und dadurch nicht in Form von Anlagemünzen oder Barren zur Verfügung stehen. Des Weiteren sind einige Edelmetalle höchst toxisch, weswegen eine Lagerung in den eigenen vier Wänden nicht zu empfehlen ist.

Platin

Platin wurde erstmals 3000 Jahre vor Christus im Alten Ägypten verwendet. Es handelt sich hierbei um ein korrosionsbeständiges Edelmetall, das hauptsächlich in der Produktion von Katalysatoren, Schmuck und Implantaten Verwendung findet. Der größte Platin-Lieferant ist Südafrika, gefolgt von der russischen Föderation und Kanada. Platin ist nach Rhodium das zweitwertvollste Edelmetall und derzeit sogar teurer als Gold. Als Geldanlage sind deswegen besonders die Münzen Platinum Canadian Maple Leaf und American Platinum Eagle zu empfehlen. Platin erfuhr in den Jahren von 1999 bis heute einen Wertezuwachs von 570%! Dieser Preisanstieg stellt selbst die Verteuerung von Gold und Silber noch weit in den Schatten. Silber verteuerte sich im selben Zeitraum um 319%, Gold um 304%. Palladium lediglich um 115%. Der gravierende Preisanstieg ist auf eine Verknappung des Materials zurückzuführen, so fehlen bereits seit 1999 fast 2,4 Mio. Unzen.

Palladium

Palladium ist ein silberweißes Metall, das von der chemischen Struktur dem Platin sehr ähnlich ist. Verwendet wird es hauptsächlich in der Schmuckherstellung, in der Autoindustrie, für medizinische Instrumente und in der Nanotechnologie. Als Anlagemünze ist der Palladium Maple Leaf zu empfehlen, den es von 2005 – 2007 in einer limitierten Auflage gab, Feingewicht 1 oz.

Iridium

Iridium gilt als das korrosionsbeständigste der Platinmetalle. Iridium ist seltener als Gold oder Platin. Nach Rhenium zusammen mit Rhodium und Ruthenium ist es das seltenste, nicht radioaktive Metall. Am häufigsten kommt es im Ural und in Südafrika vor. Iridium wird häufig für Legierungen verwendet. Zusammen mit Platin erhält man eine harte und korrosionsbeständige Legierung. So wird es hauptsächlich in der Medizin oder im Maschinenbau verwendet, aber auch in der Schmuckindustrie, hauptsächlich als Platin-Iridium-Legierung. Iridium wird in der Regel nicht als Geldanlage benutzt. Es gibt keine Münzen oder Barren aus diesem Metall.

Osmium

Auch Osmium gehört zu den Platinmetallen. Es besitzt die höchste Dichte aller Elemente. Bekannt wurde das Metall hauptsächlich durch seine Anwendung in Glühbirnen. Hauptsächlich kommt es in kanadischen Nickelerzen vor, aber auch in Südafrika. Eigene Osmiumerze gibt es nicht. Der Prozess der Osmiumgewinnung ist sehr aufwändig, unter anderem muss dazu Königswasser verwendet werden um die Elemente von Gold und/oder Platin zu trennen. Aufgrund seiner komplizierten Herstellung und der Seltenheit ist Osmium vergleichsweise teuer. So kostet eine Unze 350 US$. Des Weiteren ist zu beachten, dass Osmiumtetroxid hochtoxisch ist. Auch Osmium wird nicht zu Anlagezwecken gebraucht.

 Rhodium

Rhodium ist ein sogenanntes Übergangsmetall, das von der chemischen Struktur her sehr anderen Platinmetallen wie Platin oder Palladium ähnelt. Es ist härter als Platin, aber nicht ganz so hart wie Iridium. Wegen seiner stark katalytischen Wirkung wird es hauptsächlich in Katalysatoren eingesetzt. Rhodium kommt gediegen vor und wird hauptsächlich in Montana und Alaska gewonnen. Wie auch bei Osmium ist der Gewinnungsprozess sehr aufwendig. Durch die stark gestiegene Nachfrage, vor allem in der Schmuckindustrie, ist der Wert von Rhodium in den letzten Jahren stark gestiegen. 2017 notiert der Rhodiumpreis bei 1.275 Euro/Unze. Auch Rhodium ist kein Metall zur Geldanlage. Es wird lediglich in Pulverform ausgegeben.

Ruthenium

Auch Ruthenium gehört zur Familie der Platinmetalle. Es wird hauptsächlich in der Industrie zum Härten von Palladium und Platin verwendet, wodurch sich die Korrosionsbeständigkeit des Materials dramatisch erhöht. Ruthenium soll demnächst in der Photovoltaik Anwendung finden, weswegen es wahrscheinlich noch drastisch an Wert gewinnen wird. Ruthenium ist kein klassisches Anlagemittel, es gibt keine Münzen oder Barren aus dem Material. Rutheniumtetraoxid ist hochgiftig und explosiv und steht im Verdacht, Krebs auszulösen.

Anlage in Edelmetalle

Wie man sieht, gibt es durchaus noch andere Edelmetalle als Gold und Silber, die man aber häufig nicht physisch erwerben kann. Wer trotzdem von der Wertsteigerung solcher Metalle profitieren möchte, sollte sich auf dem Aktiensektor nach entsprechenden Unternehmen (Minen/Produzenten) umsehen, die von einer solchen Preissteigerung profitieren könnten. Die Spekulation auf Edelmetalle mithilfe von Hebelzertifikaten ist mit Vorsicht zu genießen, da der Spread hier meist zu hoch ist oder die Orderkosten die Gewinne wieder auffressen. Als Alternative kann man auch einen Gold- oder Silbersparplan ins Auge fassen, bei dem Monat für Monat ein fixer Betrag vom Konto in physische Edelmetalle angelegt wird.