Würde man eine Umfrage unter Goldfans machen, dann sollte der Anstieg im Goldpreis am besten noch unendlich weiter gehen. Doch um objektiv zu bleiben, müssen wir die Realität beleuchten. Und die sieht eben so aus, dass wir trotz der beachtlichen Kursgewinne im Jahr 2019 noch immer unter unseren Höchstständen von 2011 notieren.
Damit kostet die Unze Gold 2019 noch immer etwa ein Viertel weniger als in dieser Zeit. Fragt man Finanzexperten zum Thema Gold, so halten diese es für relativ unrealistisch, dass diese Lücke jetzt auch noch schnell geschlossen wird. Analysten von Bloomberg prognostizieren für das zweite Quartal 2020 einen Goldpreis von zwischen 1325 und 1420 USD/Feinunze. Das sind in etwa die Preise, um die wir im Moment pendeln.
Pro Goldpreisanstieg
Für einen weiteren Goldpreisanstieg spricht, dass die zehnjährigen US-Staatsanleihen mit 1,7 Prozent nur noch knapp über der US-Inflationsrate von 1,6 Prozent rentieren. Wenn diese Renditen weiter fallen, verlieren Anleger nach Abzug der Inflationsrate real Geld, wenn sie in Staatsanleihen investiert sind. In Europa ist dieser Zustand schon lange der Fall. Betrachtet man vergangene Dekaden, so ist der Goldpreis in Zeiten mit negativem Realzins meist gestiegen. Ob die US-Notenbank jedoch ihre Geldpolitik weiter lockern und die Zinsen senken wird, hängt von der Entwicklung der Wirtschaft ab. Derzeit riecht hier alles nach Krisenstimmung und Rezession. Geht es weiter mit den schlechten Aussichten für die Wirtschaft, sollte das den Goldpreis weiter befeuern. Entspannt sich die Lage an der Wirtschaftsfront, könnte Gold auch wieder sinken.
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